am Institut für Germanistik der Justus-Liebig-Universität Gießen

Das 37. Kasseler Dokfest beginnt heute online. AHL weist auf drei Filme zum Thema Holocaust hin

18.11.2020

18. bis 27. November 2020

Das 37. Kasseler Dokfest hat begonnen. Wir möchten Sie besonders auf folgende drei Filme aufmerksam machen. Tickets können online erworben werden. Die Filme können während des gesamten Festivalzeitraumes gestreamt werden.
 
Ask Dr. Ruth (USA 2019 / 100:00 Min. / Englisch / deutsche UT; Regie: Ryan White)
Sie überlebte den Holocaust, war Scharfschützin in der zionistischen Hagana und wurde im prüden Amerika der 80er Jahre eine legendäre Sexualtherapeutin. Als Schwulsein noch als Sünde galt und der weibliche Orgasmus kein Thema war, plädierte Ruth Westheimer in ihrer Fernsehsendung charmant und schlagfertig für die Freude am Sex. Ob HIV, Erektionsstörungen, Sexstellungen – es gab nichts, über das sie nicht mit Sachwissen, Einfühlungsvermögen und Respekt gesprochen hätte. Auch mit 92 Jahren lehrt sie an der Uni, schreibt Bücher und ist regelmäßig zu Gast in Talkshows. Von Erschöpfung keine Spur.
 
Displaced (Deutschland 2020 / 90:00 Min. / Deutsch, Englisch, Yiddisch / deutsche UT; Regie: Sharon Ryba-Kahn)
Die junge Filmemacherin Sharon Ryba-Kahn, Enkelin von Shoah-Überlebenden, sucht mit ihrem sehr persönlichen Recherche-Film nach Antworten. Sie sucht nach den Spuren des Holocausts im Außen wie im Innern, in der eigenen Seele wie in der ihres Vaters, nach Gründen für das Schweigen der zweiten Generation Überlebender und für die Unbedarftheit ihrer nichtjüdischen, deutschen Freundinnen. Wie ist es, Jüdin zu sein im Land der Täter*innen? Diese Frage hat auch 75 Jahre nach dem Ende des Nazi-Regimes und der fast völligen Auslöschung des Judentums in Europa nichts an Aktualität verloren. (Livia Theuer)
 
Endlich Tacheles (Deutschland 2020 / 104:00 Min. / Deutsch, Hebräisch, Englisch / deutsche UT; Regie: Andrea Schramm, Jana Matthes)
Yaar sieht sich als ganz „normalen“ Deutschen. Das Schicksal seiner Vorfahr* innen habe nichts mit ihm und seinem Leben zu tun. Ähnlich sieht es sein Kommilitone Marcel. Was zählt, ist die Gegenwart, ihre von der Geschichte unbelastete Freundschaft. Zum Beweis beschließen sie, ein Computerspiel über den Holocaust zu entwickeln, in dem Opfer und Täter anders sind. Als Vorbilder sollen ein jüdisches bzw. nazideutsches Familienmitglied dienen. Hier nimmt für Yaar eine emotionale Reise ihren Ausgang, die alles verändert, da er seinen Vater und die traumatisierte Großmutter endlich zum Sprechen bringt. In Kooperation mit der Sektion junges dokfest. Die Filme der Sektion junges dokfest sind empfohlen ab 14 Jahren.
 

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