Ruth Klügers autobiographisches Werk „weiter leben“ (1992) hat weithin Resonanz gefunden. Darüber hinaus hat sie sich immer wieder mit literarischen Werken zur Shoah und dem Schreiben über und von Frauen auseinandergesetzt. Im Rahmen einer Hybrid-Veranstaltung, die vom Fritz Bauer Institut in Kooperation mit der AHL organisierten wird, werden Prof. Dr. Sascha Feuchert (Leiter der AHL an der Justus-Liebig-Universität Gießen), Prof. Dr. Thedel von Wallmoden (Germanist, Historiker sowie Gründer und Verleger des Wallstein Verlags) und Dr. Nicolas Berg (Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Leiter des Forschungsressorts „Wissen“ am Leibniz-Institut für jüdische Geschichte und Kultur – Simon Dubnow in Leipzig) über den kürzlich postum im Wallstein Verlag erschienenen Essayband „Anders lesen: Juden und Frauen in der deutschsprachigen Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts“ diskutieren. Dabei wird nicht nur der Beitrag Klügers als Literaturwissenschaftlerin, sondern auch ihr Einfluss auf die Holocaust-Forschung beleuchtet: Wie haben sich die Forschungsfelder durch ihre Betonung des geschlechtsspezifischen Schreibens und Lesens verändert? Wie hat sich durch ihre Schriften der Blick auf die unterschiedlichen Perspektiven, die aus den Quellen sprechen, geschärft? Diese und weitere Fragen werden in der von Prof. Dr. Sybille Steinbacher (Direktorin des Fritz Bauer Instituts und Inhaberin des Lehrstuhls zur Erforschung der Geschichte und Wirkung des Holocaust an der Goethe-Universität Frankfurt a.M.) moderierten Diskussion erörtert.
Stattfinden wird die Veranstaltung am Mittwoch, den 11. Oktober 2023, ab 18:15 Uhr im Raum 1.803 des Casino-Gebäudes der Goethe-Universität Frankfurt am Main (Campus Westend, Norbert-Wollheim-Platz 1, 60323 Frankfurt a. M.). Die Diskussion wird außerdem als Livestream auf dem YouTube-Kanal des Fritz Bauer Instituts hier übertragen.
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