"Ein inhaltlich schreckliches, aber schrecklich notwendiges Buch" - Andreas Kilian und Sascha Feuchert sprachen am 7. März in einer gemeinsamen Veranstaltung der
Lagergemeinschaft Auschwitz - Freundeskreis der Auschwitzer e.V. (LGA) und der Arbeitsstelle Holocaustliteratur über die Neuausgabe von Filip Müllers Bericht "Sonderbehandlung". Die Schauspielerin Irina Ries trug außerdem zwei Passagen aus dem Buch vor, das 2022 bei der
Wissenschaftlichen Buchgesellschaft (wbg) Darmstadt neu herausgegeben wurde.
Filip Müller musste im sogenannten "Sonderkommando" in Auschwitz von Mai 1942 an grauenhafte Arbeit in den Gaskammern und Krematorien verrichten. Er war einer der ganz wenigen Überlebenden dieser Sonderkommandos und der einzige, der so umfassend schriftlich und literarisch darüber Zeugnis abgelegt hat. Bereits 1979/80 veröffentlichte er auf Deutsch seinen erschütternden Bericht "Sonderbehandlung" nach jahrelanger Arbeit.
Mit Andreas Kilian, der das Nachwort zur Neuausgabe verfasst hat, und der als einer der wenigen Experten der Geschichte der "Sonderkommandos" gelten kann und zudem Filip Müller persönlich gut kannte, sprach Sascha Feuchert über die Biografie Filip Müllers und den Inhalt sowie die Entstehungsgeschichte des Buchs, das inhaltlich wie literarisch von herausragender Bedeutung innerhalb der Holocaustliteratur ist. Nichts führe an Filip Müller vorbei, wenn man etwas über die Sonderkommandos in Auschwitz erfahren wolle, betonte Kilian. Müllers Überlebensgeschichte sowie sein Bericht, der eine sehr genaue und ungeheuer detaillierte Gesamtdarstellung des Sonderkommandos sei, seien schlichtweg einzigartig. Sascha Feuchert fasste abschließend zusammen, es sei "ein inhaltlich schreckliches, aber ein schrecklich notwendiges Buch".
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