„Fast ein Viertel der ganzen Dorfbevölkerung machte die jüdische Gemeinde in Angenrod um 1900 aus. Zum Beginn der NS-Zeit verblieben dort von den ehemals 60 nur noch sieben, die im ‚Ghetto-Haus Speier‘ lebten, bevor sie von der SS deportiert wurden.“
Das Speier Haus existiert bis heute und war bis vor wenigen Jahren noch im Besitz einer jüdischen Familie. Im Jahr 2015 hat der Verein Gedenkstätte Speier Angenrod e.V. mit Unterstützung der hessischen Denkmalpflege sowie der Stadt Alsfeld begonnen, das Gebäude zu sanieren. Mit Hilfe einer Förderung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (Landkultur) konnten sie eine Ausstellung erstellen, die nun am 12. September 2020 eröffnet wird. In der Ausstellung wird mit Hilfe von Tafeln und mit Kurzfilmen an die 650-jährige gemeinsame Geschichte von Juden und Christen im Vogelsberg erinnert. So werden Themen wie unter anderem Antisemitismus, Zusammenleben im Dorf, Religion und die Verschleppung der letzten Juden des Dorfes im Jahr 1942 aufgegriffen.
Weitere Informationen zu der Gedenkstätte finden Sie über die Homepage „Jüdische Geschichte Vogelsberg“ hier.