am Institut für Germanistik der Justus-Liebig-Universität Gießen

"Mit den Augen eines zwölfjährigen Mädchens" - Ein partizipatives Theaterprojekt der Theaterwerkstatt Hannover

02.07.2021

Nach dem gleichnamigen Tagebuch der Holocaust-Überlebenden Janina Hescheles, das 2019 in der Schriftenreihe der AHL und der Chambré-Stiftung erschienen ist

 
In einer Eigenproduktion der Theaterwerkstatt Hannover erkunden sechs jugendliche Mädchen das Leben der inzwischen 90-jährigen Shoa-Überlebenden Janina Hescheles. Die Erfahrungen der Frau, die ihre Ur-Großmutter sein könnte, setzen sie in Verbindung mit ihrem eigenen Leben. Das Stück schlägt folglich eine bedeutsame Generationenbrücke, wie es auch Janina Hescheles selbst zum Ausdruck bringt: „Ich habe überlebt, um euch davon zu erzählen“.
 
Als Zwölfjährige erlebte Janina Hescheles den Einmarsch der Deutschen in Lemberg (Polen), erlitt den Verlust ihrer Eltern im Getto und wurde schließlich im berüchtigten, aber heute weithin vergessenen Zwangsarbeitslager Lemberg-Janowska inhaftiert. Dort verfasste sie Gedichte über den Lageralltag, die in geheimen Veranstaltungen im Lager vorgetragen wurden. So auf sie aufmerksam geworden, organisierten Widerständler mit Kontakten zum polnischen Untergrund ihre Befreiung aus dem Lager, die im August 1943 gelang. Hescheles wurde von verschiedenen Familien in der Nähe Krakaus versteckt. Drei Wochen nach ihrer geglückten Flucht schrieb sie innerhalb weniger Tage den Bericht über die Leiden ihrer Vergangenheit nieder, weshalb sie auch als polnische Anne Frank bezeichnet wird.
 
Im April 2019 veröffentliche die Arbeitsstelle Holocaustliteratur das berührende Zeugnis, welches dem Theaterstück zugrunde liegt, erstmals vollständig auf Deutsch. Das Buch ist als 7. Band in der gemeinsamen Schriftenreihe mit der Ernst-Ludwig-Chambré-Stiftung zu Lich "Studien und Dokumente zur Holocaust- und Lagerliteratur" im Metropol Verlag  erschienen und wurde von Markus Roth herausgegeben.
 
Spielplan:
Vorstellungen am Samstag, 3. Juli, Samstag, 10. Juli und Sonntag, 11. Juli, jeweils ab 17:00 Uhr. Gruppenvorstellungen am 05., 07., 09. Juli, 11:00 Uhr, nur nach vorheriger Anmeldung im Theater.
Weitere Informationen zur Inszenierung finden Sie hier.
Zum Trailer gelangen Sie hier.
Tickets sind erhältlich unter diesem Link.

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Arbeitsstelle Holocaustliteratur
Otto-Behaghel-Str. 10 B / 1 · D-35394 Gießen · Deutschland
arbeitsstelle.holocaustliteratur@germanistik.uni-giessen.de
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