am Institut für Germanistik der Justus-Liebig-Universität Gießen

Gespräch mit der Holocaust-Überlebenden Evelina Merová

28.01.2014

Am 13.02. laden die Lagergemeinschaft Auschwitz - Freundeskreis der Auschwitzer, das Kulturamt der Stadt Bad Vilbel und der Geschichtsvereins Bad Vilbel zu einem Gespräch mit Evelina Merová ein. "Ich erzähle das, was die Menschen interessiert und was die, die nicht mehr da sind, nicht erzählen können." Evelina Merová berichtet damit stellvertretend für alle, die in deutschen Konzentrationslagern und Gefängnissen ermordet wurden - darunter ihre Eltern, Großeltern, die Schwester und die kleine Nichte. Evelina Merová wurde 1930 in Prag als Tochter jüdischer assimilierter Eltern geboren. Nach der Besetzung der Tschechoslowakei durch die Deutsche Wehrmacht 1939 änderte sich das Leben der Familie radikal: Wie alle Juden Prags mussten sie Gettos ziehen und wurden systematisch entrechtet. 1942 wurde Evelina Merová mit ihrer Familie ins Ghetto Theresienstadt deportiert. Die damals Zwölfjährige war dort im "Zimmer 28" untergebracht, in dem auch einige Mädchen wohnten, die bei der im Ghetto aufgeführten Oper "Brundibar" mitspielten. Im Dezember 1943 wurde sie dann nach Auschwitz deportiert. Im darauf folgenden Jahr wurde sie ins KZ Stutthof verlegt und musste als Sklavenarbeiterin Panzergräben ausheben. Am 20. Januar 1945 wurde sie durch die Rote Armee befreit. Sie wurde von einem russischen Sanitätsarzt adoptiert, ging wieder zur Schule und studierte Germanistik. Später heiratete sie und wurde Mutter von zwei Kindern. Seit 1995 lebt sie wieder in Prag. Die Veranstaltung beginnt um 20:00 Uhr im Kulturzentrum Alte Mühle, Lohgasse 13, 61118 Bad Vilbel.


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