Am 09. Oktober lädt das Literarische Zentrum Gießen e.V. in Kooperation mit der Arbeitsstelle Holocaustliteratur zu einer Lesung mit anschließender Diskussion zum Thema "Fritz Bauer: oder Auschwitz vor Gericht" ein.
Ronen Steinke, der Fritz Bauer-Biograph, berichtet in "Fritz Bauer: oder Auschwitz vor Gericht" vom Leben eines Mannes, dessen Courage ein ganzes Land veränderte. Bauer war derjenige, der fast im Alleingang den großen Frankfurter Auschwitz-Prozess auf den Weg und damit eine ganze Nation dazu brachte, genauer auf ihre Geschichte zu sehen. Ein Sozialdemokrat jüdischer Herkunft, der 1936 gerade noch hatte fliehen können. Mit seinem politischen Scharfsinn brachte er die deutsche Nachkriegsgesellschaft zum Sprechen – und Adolf Eichmann vor ein israelisches Gericht.
Im Anschluss an die Lesung wird Ronen Steinke gemeinsam mit Bernhard Kretschmer, Professor für Straf- und Strafprozessrecht, diskutieren.
Fritz Bauer (1903–1968) wurde 1933 in das KZ Heuberg deportiert, wo er acht Monate verbrachte. Er studierte Rechtswissenschaften in Heidelberg, München und Tübingen und arbeitete als Generalstaatsanwalt in Hessen. Ihm und seiner Arbeit wurde 1995 das Fritz Bauer Institut zur Geschichte und Wirkung des Holocaust in Frankfurt am Main gewidmet.
Die Veranstaltung wird von Heidrun Helwig (Gießener Anzeiger) moderiert und findet in Kooperation der Arbeitsstelle Holocaustliteratur, dem Literarischen Zentrum Gießen e.V. und dem Criminalium e.V. statt.
Der Eintritt ist frei.
Die Lesung beginnt um 19 Uhr und findet im KiZ (Kongresshalle) in der Südanlage 3a in 35390 Gießen statt.