am Institut für Germanistik der Justus-Liebig-Universität Gießen

′Beyond Compare′: Blogbeitrag von Jo Glanville im London Review of Books zur Angemessenheit von Holocaust-Vergleichen

27.03.2023

23. März 2023

Jo Glanville ist eine der führenden Kulturjournalistinnen Englands. Sie hat unter anderem für "The Guardian" und die BBC gearbeitet und war von 2012 bis 2017 Direktorin des englischen PEN. 
Im Blog der "London Review of Books" hat Glanville, die bereits mehrfach als Gastwissenschaftlerin sowie als Vortragende zu Gast an der AHL war, am 23. März einen Beitrag zu der Angemessenheit von Vergleichen zum Holocaust veröffentlicht. Sie greift eine kontroverse Debatte auf, die in England aktuell in den Medien ausgetragen wird. Ausgelöst wurde sie durch einen Tweet des ehemaligen Fußballspielers und heutigen wichtigsten BBC-Fußballkommentators Gary Lineker, der darin die Wortwahl der konservativen Regierung zu Flüchtlingen mit der Rhetorik der Nationalsozalisten in den 1930-er Jahren verglichen hatte. Daraufhin wurde Lineker von verschiedenen Seiten vorgeworfen, den Holocaust zu verharmlosen, die BBC suspendierte ihn sogar.

Jo Glanville fragt in ihrem Blog-Beitrag nun danach, warum es grundsätzlich immer falsch sein soll, Vergleiche zum Holocaust zu ziehen. Wenn ein Vergleich mit anderen Ereignissen unter keinen Umständen erlaubt sei, so resümiert Glanville, dann könnten wir nicht die Lektionen daraus lernen, die wir lernen sollten. Es würde ein einmaliges Ereignis von erschreckenden Ausmaßen bleiben, das wir uns nie erklären könnten. "The Holocaust is part of the history of dehumanisation, like slavery or other genocides, and I think we should be able to invoke it whenever we see any instance of people being treated as less than human, which includes the way the British government treats asylum seekers. There doesn’t have to be a direct equivalence: a shadow of similarity should be sufficient to chill the blood, and make us think about the path we’re on."

Zum Blog-Beitrag gelangen Sie hier.

 

 


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