am Institut für Germanistik der Justus-Liebig-Universität Gießen

Besuch des Theaterstücks "Der Prozess des Hans Litten - Taken at Midnight" und des Memoriums Nürnberger Prozesse durch die Arbeitsstelle Holocaustliteratur

16.11.2017

Im Rahmen eines Betriebsauflugs am 4. und 5. November 2016 hat sich die Arbeitsstelle Holocaustliteratur das Theaterstück "Der Prozess des Hans Litten - Taken at Midnight" am Staatstheater Nürnberg angesehen.
Das Stück des englischen Autors Mark Hayhurst zeigt den verzweifelten, aber vergeblichen Kampf der Mutter Irmgard Litten um ihren Sohn Hans Litten, der im März 1933 verhaftet und 5 Jahre in verschiedenen Konzentrationslagern schwer misshandelt und gefoltert wurde, bis er sich im Februar 1938 schließlich im KZ Dachau das Leben nahm. Im Mai 1931 hatte der damals 27-jährige Rechtsanwalt Hans Litten im sogenannten Edenpalast-Prozess am Moabiter Schwurgericht Adolf Hitler in den Zeugenstand geholt, damit dieser sich wegen der gewaltverherrlichenden Hetzschriften der NSDAP verantworten sollte.
Das Stück, das zuerst am Royal Haymarket Theatre in London aufgeführt wurde, wird nun aktuell erstmals in Nürnberg auf Deutsch aufgeführt. Die Rolle von Irmgard Litten spielt Patricia Litten. Für sie ist es auch ein Stück Familiengeschichte, denn sie ist die Enkelin von Irmgard und die Nichte von Hans Litten.
Weitere Informationen zu Hans Litten finden sich auch auf der Homepage http://www.hans-litten.de/.
Informationen zum Stück finden Sie hier:
https://www.staatstheater-nuernberg.de/index.php…:

Im März 2017 wird im ars vivendi Verlag auch eine Neuausgabe des Buches von Irmgard Litten erscheinen. Irmgard Littens Bericht über das Schicksal ihres Sohnes wurde erstmals 1940 in Paris unter dem Titel "Die Hölle sieht dich an" veröffentlicht. Im selben Jahr erschien es in England unter dem Titel "A mother fights Hitler" und in den Vereinigten Staaten unter "Beyond Tears". In Deutschland wurde ihr Buch seit 1947 mehrfach auch unter dem Titel "Eine Mutter kämpft gegen Hitler" publiziert, war jedoch lange vergriffen.

Außerdem haben sich die Mitarbeiter der AHL in Nürnberg auch das Memorium Nürnberger Prozesse angesehen, wo neben einer Informations- und Dokumentationsstätte auch der Schwurgerichtssaal des Nürnberger Justizpalastes besichtigt werden kann. Vom 20. November 1945 bis 1. Oktober 1946 mussten sich hier führende Vertreter des nationalsozialistischen Regimes vor einem internationalen Gericht für ihre Taten verantworten. Das Verfahren hatte maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung des Völkerrechts bis in die Gegenwart. Bis heute ist der Saal 600 ein Ort der Rechtsprechung.


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