Legalisierter Raub
Der Fiskus und die Ausplünderung der Juden in Hessen 1933-1945
Eine Ausstellung des Fritz-Bauer-Institutes und des Hessischen Rundfunks
Materialmappe
zusammengestellt von Klaus Konrad-Tromsdorf und Nadja Kuhl
1998 wies das Hessische Finanzministerium die Finanzbehörden des Landes an, in ihren Aktenbeständen nach Unterlagen über die fiskalische Ausplünderung als Juden Verfolgter zu suchen. Die Übergabe der in Hessen aufgefundenen Dokumente an das Hauptstaatsarchiv in Wiesbaden gab Anlass zu einem Dokumentations- und Forschungsprojekt, das vom Fritz Bauer Institut durchgeführt wurde. Die gesichteten Devisenakten, Steuerakten, Vermögenskontrollakten und Handakten jüdischer Rechtsanwälte belegen eindrücklich die fiskalische Ausplünderung der jüdischen Bevölkerung Hessens im "Dritten Reich".
Die Akten zeigen, dass die sogenannte Arisierung jüdischer Unternehmen nur die "Spitze des Eisberges" gewesen ist: In enger Kooperation zogen unterschiedliche Dienststellen in Finanzbehörden, Zollfahndung und Devisenstellen gemeinsam mit der Gestapo und anderen Organisationen in gesetzlich legalisierten Aktionen Sparbücher, Devisenguthaben und Wertpapierdepots jüdischer Bürger ein. Sie belegten ihre Opfer mit Sondersteuern und Strafkontributionen und versteigerten öffentlich das Hab und Gut der aus Deutschland Geflohenen oder Deportierten. Diese Ausplünderung war ein wichtiger Teil der Vernichtungsmaschinerie und zugleich Bestandteil der NS-Kriegswirtschaft.
Eine Materialmappe zur Vorbereitung eines Ausstellungsbesuches wurde von der Ernst-Ludwig Chambré Stiftung herausgegeben und ist im Bookxpress-Verlag Fernwald erschienen. ISBN 3-936705-08-9. VK: 9,80 Euro (incl. Versandkosten).
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